„Auf dem Weg zum Innovationsweltmeister“ lautete der Vortrag von Florian Piskora, Geschäftsführer bei CUSTOMERVOICE -Industrial Product Innovation, vom 22. Juni 2015 in der Technischen Universität München.
Der Verein Deutscher Ingenieure berichtet in seiner Zeitschrift „Technik in Bayern„, Ausgabe 05/2015 von den Vortrag, bei dem die Teilnehmer in 45min praktische Tipps zur Steigerung Ihrer Innovationskraft erhielten. Hier der ungekürzte Text des Beitrags:
„VDI-AK „Technischer Vertrieb und Produktmanagement“
Auf dem Weg zum Innovationsweltmeister
Auf dem Weg zum Innovationsweltmeister
Wie der Mittelstand auf dem Weg zum „Innovationsweltmeister Deutschland“ Schritt halten kann, beleuchtete der Arbeitskreis „Technischer Vertrieb und Produktmanagement“ am 22. Juni in der Technischen Universität München-Garching. „Auch ohne aufwändiges Innovationsmanagement gibt es Wege, wie sich kurzfristig der Innovationsgrad steigern lässt.“ war die zentrale Botschaft, die Diplom-Betriebswirt (FH) Florian Piskora, Geschäftsführer von CUSTOMERVOICE – Industrial Product Innovation, den 18 Teilnehmern des Vortrags „Auf dem Weg zum Innovationsweltmeister“ mitgab. Vier praktische Maßnahmen empfiehlt Piskora für schnelle Erfolge: 1. Innovationsgrad messen, 2. Platz für wenigstens eine radikale Innovation vorsehen, 3. Kunden für sich innovieren lassen und 4. Benachbarte Abteilungen mitbewerten lassen.
Innovationsgrad messen
Je nachdem, ob eine Produktidee herkömmliche oder neue Technologien für bestehende oder neue Märkte bietet, lassen sich laut Piskora verschiedene Innovationsgrade ableiten und messen. Neue Technologien in neue Märkte zu bringen, also radikale Innovationen zu erhalten, wurde von den Teilnehmern dabei am intensivsten diskutiert. „Nehmen sie sich vor, eine radikale Innovation in Ihrem Neuprodukte-Mix aufzunehmen“ motivierte der Vortrag, „auch wenn sie noch keine Ahnung haben, wo diese herkommen soll.“.
Verborgene Kundenbedürfnisse aufdecken durch Kundenbeobachtung
Sieben Werkzeuge wurden vorgestellt, mit denen Innovationsarbeit auf den Kunden verlagert werden kann (siehe Grafik). „Von allen Methoden hat Kundenbeobachtung das größte Innovationspotential“ betont Piskora, da sie die einzige Methode ist, die verborgene Kundenbedürfnisse aufdecken kann. Dass bei der Methode wenig gefragt wird, ist der entscheidende Vorteil, denn der Kunde kann meist nur formulieren, was er schon kennt. Am Beispiel eines Heizungspumpen-Herstellers stellte Piskora dar, wie eine Kundenbeobachtung in der Praxis ablaufen kann. „Bis zu fünf Seiten Mitschrift tragen sie nach nur einem Kundenbesuch nach Hause“ versprach der Vortragende. Ein Teilnehmer aus dem Produktmanagement eines Luxusküchen-Herstellers bestätigte während des Vortrags den Innovationsgrad der Kundenbeobachtung aus eigener Erfahrung.
Benachbarte Abteilungen integrieren
Um sich die Kooperationsbereitschaft der angrenzenden Abteilungen auch bei radikalen Innovationen zu sichern, empfiehlt der Vortrag die Einigung auf ein gemeinsames Werkzeug. Dass das „not-invented-here-Syndrom“, also die Ablehnung von Ideen, die von außen kommen, die besten Ideen vernichten kann war den meisten Teilnehmern aus eigener Erfahrung bekannt. Als passende Werkzeuge zur abteilungsübergreifenden Kooperation riet Piskora das sog. „Qualitätshaus oder House of Quality“ bzw. das „Design Thinking“ Modell. Beide stellen den Kunden in den Mittelpunkt, decken auch innovationsrelevante Phasen vor und nach der Entwicklung ab und holen sich die Meinung von angrenzenden Abteilungen.
Dass Kunden und Innovation zusammengehören, bewies die anschließende, intensive aber freundschaftliche Diskussion unter den anwesenden Vertrieblern und Produktmanagern. Ein weiterer bereichernder Vortrag für den Arbeitskreis!“