Weil wir wissen wollen, was unsere Märkte und unsere Kunden in der Zukunft bewegen wird, halten wir uns beim Thema Industrie 4.0 ran. Nicht, weil es so ein schönes Buzzword ist, sondern weil diese eine neue Effizienzsteigerungsära verspricht, die unseren schönen Mittelstands Ort Deutschland sichern kann. Hochkarätige Vorträge, unter anderem von Ordinaria Prof. Dr. Vogel-Heuser vom Lehrstuhl für Automatisierungstechnik der TU München waren an der Tagesordnung.
Wie wir dort und im Netz hörten, soll adidas bereits Anstrengungen unternehmen, Teile der Produktion aus dem Ausland zurück nach Herzogenaurach zu holen. Codename Speedfactory. Grund: Lieferzeiten von 6 Wochen für Trikots, Fussballschuhe und andere Hypeartikel sind natürlich zu lang. Wer Weltmeister geworden ist, will seinen Stolz möglichst gleich am nächsten Tag am Leib tragen. Die Nachfragekurve über 6 Wochen können wir uns bildlichst vorstellen. Wenn das Ziel also ist, jedem das Trikot seiner Siegermannschaft mit eigener Rückennummer in kürzester Zeit zur Verfügung stellen zu können, dann führt an Industrie 4.0 kein Weg vorbei. Zum Beispiel adidas hier unsere 4 Top Erkenntnisse der Konferenz:
- Ziel von Industrie 4.0 ist die wirtschaftliche Fertigung der Losgröße eins
- Industrie 4.0 ist kein Markt, sondern eine Basistechnologie für neue Geschäftsmodelle
- Lean Production ist Vorraussetzung für Industrie 4.0
- Datensicherheit ist derzeit für viele das größte Risiko
Für die Techniker liefert Johann Hofmann von der Maschinenfabrik Rheinhausen ein schönes Gleichnis: Der Bremassistent in ihrem Auto. Der bremst jedes Rad bei einer Kurvenfahrt je nach Umdrehungsgeschwindigkeit unterschiedlich stark ab. Resultat: Sie fliegen nicht aus der Kurve. Übersetzt auf adidas hieße das bei Industrie 4.0: ein Assistenzsystem in der Produktion steuert nachfrageabhängig die Zuführung unterschiedlicher Trikotgrößen kurz nach dem Championsleague Sieg. Und adidas braucht nur noch aufs Gas zu treten. Zugegeben nicht auf die Bremse…