Produktmanagement in 2015
Ein tiefsinniger Post eines amerikanischen Produktmanagers über die Herausforderungen des Produktmanagements. Englisch-Original hier.
- „Produktmanager brauchen ihre eigene Kultur: Unser Trinklied, Filme und Witze, die nicht auf unsere Kosten gehen. Uns fehlen eigenen Medien, eigene Legenden, eigene Helden.
- Produktmanager sind Hybriden: Leute, die den Wald UND die Bäume sehen können, sich unternehmerisch UND fachspezifisch ausdrücken können.
- Soft Skills sind wichtiger als Prozesse, Marketing und technische Fertigkeiten.
- Informationsüberladung ist unsere nächste große Bedrohung. Wir brauchen bessere Filter um Entscheidungen zum Produkt zu belegen.
- Wir brauchen einen Verhaltenskodex bevor wir uns als eigenen Berufsstand bezeichnen können.
Wir sind nicht bereit für die kommenden 10.000 Produktmanager.
Produktmanager bilden wir unzureichend aus.
- Ausbilder zum Produktmanagement werden das falsch verstehen. Fürchterlich, Häufig und über Jahre hinweg.
- Vier Jahre sind zu lang, um auf ein neues ProdBOK zu warten. Unser ProdBOK sollte öffentlich zugänglich, online, kostenfrei benutzbar und änderbar sein. Weiterverwendbar unter Nennung des Urhebers oder zerteilbar in mehrere Prozesse oder sogar als öffentliche Domain. #OpenProdBOK?
- Wir brauchen langfristige Ausbildungen. Erfahrene, ältere PM’s sind die Ersten, die mit immer härteren Herausforderungen und andauernder Kritik – genährt durch diese Schwierigkeiten – konfrontiert werden.
- Bis 2018 werden 25% der Hochschulen Product Leadership als Nebenfach bereits im Grundstudium anbieten. Diese Studenten kommen 2020 auf den Arbeitsmarkt.
Was steht auf unserer PM-Forschungsagenda?
Wir brauchen Universitätsmanagement und Sozialwissenschaftliche Abteilungen um Produktmanagement wissenschaftlich zu untersuchen:
- Quantifizieren, wie Produktentscheidungen getroffen werden.
- Unsere Arbeitsplatzdiagramme aufzeichnen und die Informationsflüsse und Einflüsse durch diese.
- Tausende Produktflops untersuchen um direkte und indirekte Ursachen für deren Scheitern zu analysieren.
- Epidemiologische Untersuchungen durchführen, um Muster für Fehlentscheidungen und andere Produktflops zu finden.
- Die Subkulturen sowie deren Interaktionen, Werte, Normen und Kommunikationsstile beobachten, in denen sich PMs bewegen.
- Messen, wie PMs vermitteln, Aufgaben erledigen, übersetzen und Beziehungen innerhalb und über diese Subkulturen hinweg aufbauen.
- Die vielen Produktlebenszyklusmodelle vergleichen, wie gut sie die Realität widerspiegeln.
- Die Leistungsfähigkeit von Produktportfoliomodellen bewerten.
- Messen, wie stark einzelne PM Aktivitäten zu Produktwirtschaftlichkeit, -risiko und -wert beitragen, um Aufwand an den richtigen Stellen zu betreiben.
- Helfen, die Rolle des PM in der aktuellen und der zukünftigen Lehrmeinung zu verstehen, inklusive der Theorie der Unternehmung, Lean Startup, Disruptive Innovationen und der Value Network Analysis.
- Anwendern helfen, zwischen vereinzelten Produktmanagement Aktivitäten und Verhaltensmustern zu unterscheiden, die zu außergewöhnlichen Ergebnissen führen.
Produktmanagement wird zu einer tieferen Disziplin.
- Product Leader in kleinen Firmen führen viele Aufgaben aus. In großen Unternehmen wird sich Produktmanagement entwickeln.
- Sondergebiete im PM, wie Produkthospize befinden sich noch im Aufbau. Des Weiteren: Produktlebenszyklus Spezialisten; Interne oder Externe Interessengruppen stärker zu beteiligen; Expertise im Tagesgeschäft vs. Produkt Vision/Anpassung/Strategie.
- Emotionale Intelligenz ist für den Erfolg von Produktmanagement wichtiger als das Rechnen. Verdammt. Wir werden uns für EQ aufstellen und trainieren.
Auf der Suche nach ROI
- Unser Wert wird nur in den Kosten entgangener Gewinne gemessen.
- Wir brauchen belastbare Messgrößen für die Rendite von PM.
Wir haben uns einen Weg zwischen Marketing und Engineering geschlagen. So lange aber unser Ölen dieser zwei Reibpartner, unsere Visionen und unser Fokus keinen echten Wert stiften, können wir auch wieder hinausgedrängt werden. Wenn wir Ihn doch nur messen könnten.
Letzter Nörgler…
- ProdBOK und unsere Praktiken sind komplex. Eine Gegenbewegung zu den Grundlagen wird kommen.
- Wenn uns bessere Werkzeuge für Produktmanager von der administrativen Arbeit befreien, innovieren wir mehr und schneller.
- Wir haben miese Modelle, Verfahren, Werkzeuge, sobald Produktmanagement die Grenzen des Ökosystems „Unternehmen“ überschreiten muss.
Wir sind nicht bereit für die nächsten 100.000 Produkt Manager.“
Von Phil Wolff, Strategy Director at OpenOakland pwolff@gmail.com